Über Ricky G. Fleischer
Ich baue mit VoiceOpenGov eine offene, digitale Infrastruktur für demokratische Beteiligung – damit Bürger:innen komplexe Entscheidungen besser verstehen, mitgestalten und nachvollziehen können. Nicht als neue Partei, sondern als System, das Entscheidungen transparent macht.

Portrait von Ricky G. Fleischer, Initiator von VoiceOpenGov / eDebatte.
Fragen & Antworten
Statt eines klassischen Lebenslaufs beantworte ich hier die Fragen, die mir zu VoiceOpenGov und meiner Rolle am häufigsten gestellt werden.
Ist VoiceOpenGov eine Partei?
Nein. VoiceOpenGov ist keine Partei und soll auch keine werden. Ich sehe das Projekt als demokratische Infrastruktur: eine Art "Betriebssystem" für Beteiligung, das von Bürger:innen, Gemeinden, Initiativen und später auch Verwaltungen genutzt werden kann – unabhängig davon, welche Parteien gerade an der Macht sind.
Was passiert mit den Ergebnissen von Abstimmungen und Debatten?
Die Ergebnisse sollen nicht in der Schublade verschwinden. Unsere Auswertungen sollen offen dokumentiert werden und als Grundlage für Berichte, Handlungsoptionen und klare Rückmeldungen an Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit dienen. Aus deiner Stimme soll mehr werden als ein einmaliges "Ja/Nein".
Für welche Gemeinden und Ebenen ist VoiceOpenGov gedacht?
Grundsätzlich für alle Ebenen, auf denen Entscheidungen Bürger:innen betreffen: Gemeinden und Städte, Länder und Bund, aber auch europäische Themen. Starten werden wir dort, wo es am meisten Sinn macht: mit Gemeinden, Regionen und Themenräumen, die bereit sind, Beteiligung ernst zu nehmen.
Was kann ich als Bürger:in konkret bewegen?
Du kannst Themen setzen, Beiträge schreiben, Fragen stellen, abstimmen und andere mobilisieren. Je mehr Menschen strukturiert mitmachen, desto schwerer wird es, die Ergebnisse zu ignorieren. Das Ziel ist, dass Beteiligung nicht nur Symbolik ist, sondern spürbare Folgen für Entscheidungen hat.
Wie kann ich mich aktiv beteiligen?
Aktiv heißt: du greifst ein. Du kannst Themen einreichen, Statements schreiben, Fragen formulieren, Tests mitfahren oder dich als Fachperson (z.B. in Recht, Verwaltung, Daten, UX) einbringen. Langfristig soll es Rollen wie Moderator:in, Fact-Checker:in oder Community-Host geben – mit klaren Spielregeln und Verantwortung.
Wie kann ich mich passiv beteiligen?
Passiv heißt: du hältst das System am Laufen, auch wenn du nicht täglich diskutierst. Das geht über Mitgliedschaften, einmalige Gutschriften, frühzeitige eDebatte-Nutzung oder einfach, indem du das Projekt mit anderen teilst. Ohne diese Art von Unterstützung kann die Infrastruktur langfristig nicht bestehen.
Woher kam dein Antrieb, Ricky?
Ein Teil ist sehr persönlich: Als ich Vater wurde, hat sich die Frage verschärft, in welche politische und gesellschaftliche Struktur ich mein Kind eigentlich hineinschicke. Parallel dazu habe ich jahrelang erlebt, wie Beteiligung oft als Pflichtübung abgehandelt wird und viele Menschen das Gefühl haben: "Es bringt eh nichts." VoiceOpenGov / eDebatte ist mein Versuch, das nicht einfach so zu akzeptieren.
Wie finanziert ihr euch – und warum nicht klassisch über Fördermittel?
VoiceOpenGov ist eine Initiative im Aufbau; die Gründung einer UG (haftungsbeschränkt) ist in Vorbereitung. Wir finanzieren uns bewusst über viele kleinere Beiträge statt über wenige Großzahler:innen und gehen mit klassischer Dauerförderung sehr vorsichtig um. Um unabhängig von Stadt, Land und EU zu bleiben, verzichten wir derzeit auf öffentliche Förderprogramme – eine Lösung aus der Gesellschaft für die Gesellschaft.
Wie setzt ihr KI ein? Entscheidet am Ende eine Maschine?
KI ist bei VoiceOpenGov ein Werkzeug, kein Entscheider. Sie hilft, Texte in Aussagen, Fragen und Belege zu zerlegen, Themen zu clustern und Widersprüche sichtbar zu machen. Die Entscheidungen treffen aber Menschen – nachvollziehbar und dokumentiert.
Was ist deine Vision für VoiceOpenGov?
In ein paar Jahren soll es normal sein, vor großen Entscheidungen eine strukturierte eDebatte zu fahren. Bürger:innen sollen einen klaren Ort haben, um Themen einzubringen und zu verfolgen. Und Politik wie Verwaltung sollen sich nicht nur auf Stimmungen verlassen, sondern auf offene, nachvollziehbare Beteiligungsprozesse.